2020
28.02.2020 Rimbach/Kreis Bergstraße. Die anfangs gute Stimmung beim politischen Aschermittwoch der SPD Bergstraße trübte sich beim Blick auf die politische Lage. Die Genossen hatten sich bei reichhaltigem Fischbüfett im Gasthaus „Krone“ in Rimbach versammelt. Vor gut gefülltem Saal begrüßte der Vorsitzende der SPD Rimbach, Rolf Ihrig, die Gäste, darunter Landtagsabgeordnete Karin Hartmann.
Wie ein dunkler Schatten hingen die rechtsextremen Anschläge in Hanau und Halle sowie die Wahl in Thüringen über dem Abend. Ihrig erinnerte daran, dass Gewalt stets im Kopf beginne, bevor sie erst zu Worten und schließlich zu Taten werde. Das Verhalten der AfD, Anschläge von Muslimen zur politischen Zuspitzung zu instrumentalisieren, sich nach Anschlägen rechter Täter jedoch als politisches Opfer zu gerieren, nannte Ihrig „an Verlogenheit nicht zu überbieten“. Als Beispiel dafür, mit wem man es zu tun habe, führte Ihrig drastische Zitate von AfD-Abgeordneten und AfD-Mitgliedern an. Dem schloss sich Hartmann an. Nach den jüngsten Anschlägen sei es für alle Parteien an der Zeit, darüber nachzudenken, welche politischen Kontrahenten im Kern demokratische Mitstreiter und welche Feinde der Demokratie seien. Zu lange habe man hingenommen oder sich schlicht nicht vorstellen können, dass Gewalt in Teilen der Gesellschaft als Lösung anerkannt werde und die Grenzen des Sagbaren komplett gefallen seien. Rechtspopulisten und Nazis versuchten, die Gesellschaft umzukrempeln, so Hartmann. Diese dürften sich nicht aus der Verantwortung für ihre Gewaltaufrufe stehlen.
Flagge gegen rechts zeigen
Hass und Ängste bezeichnete Hartmann als das „Geschäftsmodell“ der AfD. Zudem versuche sie, den Zusammenhalt der Demokraten „auszuhöhlen“. So erlebe sie auch persönlich nahezu täglich rassistische und antisemitische Ausfälle von Abgeordneten der AfD im hessischen Landtag. Ihrig ergänzte, dass man ähnliche Erfahrungen auch in der Lokalpolitik gemacht habe. So seien im Streit um das interkommunale Gewerbegebiet in Zotzenbach Politiker als „Volksverräter“ beschimpft worden. Vor diesem Hintergrund sei es „naiv“ von Thomas Kemmerich gewesen, sich in Thüringen mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen. Noch verheerender seien jedoch die Reaktionen von FDP und CDU im Anschluss an das Debakel
gewesen, so Hartmann. Erst viel zu spät habe man sich mit den politischen Implikationen befasst. „Wir werden nur als Gesellschaft vorankommen, wenn wir jetzt klare Flagge zeigen!“, so Hartmann. Gleichwohl gebe es auch gute Nachrichten: Die Wahl in Hamburg habe gezeigt, dass es durchaus Lichtblicke gebe. Ihrig empfahl zur nun beginnenden Fastenzeit „einen 40-tägigen Verzicht auf Pessimismus“. Hartmann kritisierte ebenfalls den Umgang der Hessischen Landesregierung mit den Kommunen. Schwarz-Grün schränke den Handlungsspielraum der Kommunalpolitik immer weiter ein. Als Beispiel führte sie das „Starke Heimat Hessen“-Gesetz an, nach dem Hessen als einziges Bundesland seit dem 1. Januar die Gewerbesteuerumlage nicht komplett, sondern bis zu drei Viertel der Gelder nur auf Antrag an die Kommunen auszahle. Diese würden dadurch zu Bittstellern degradiert und das Wohlstandsgefälle zwischen den Kommunen weiter verschärft. Zudem seien Anträge der SPD zu Themen wie Bildung und Erziehung in der Grundschule, soziale Wohnraumförderung, Investitionen in die Infrastruktur oder Maßnahmen zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung blockiert worden. Man werde vor der Kommunalwahl deutlich machen, wo die Handlungsspielräume seien, so Hartmann.
Erfolge der Rimbacher SPD
Ihrig erklärte, dass es der SPD Rimbach trotz dieses schwierigen Hintergrunds gelungen sei, die Straßenausbaubeiträge abzuschaffen. Bei den nun anstehenden Baumaßnahmen in der Bismarckstraße hätten sonst teilweise fünfstellige Beträge von den Anwohnern aufgebracht werden müssen. Mit einer Zweigstelle der „Ärztegenossenschaft Gesundheitsversorgung im vorderen Odenwald“ (ÄGIVO) in Rimbach habe man zudem die medizinische Versorgung in Rimbach gestärkt. Ein zukünftiger Schwerpunkt der Rimbacher wird neben dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs die Sanierung der Waldbachverdolung werden. Hier wolle man die Gelegenheit nutzen und die Oberflächengestaltung in Angriff nehmen.
Interessierte sind eingeladen, die öffentlichen Fraktionssitzungen der SPD Rimbach zu besuchen. Die nächste findet am 5. März um 19.30 Uhr im Café Mäule statt.
Durch Willy Brandt zur SPD gekommen
Altbürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt
Im Kreise langjähriger Weggefährten konnte der Rimbacher SPD-Vorsitzende Rolf Ihrig den ehemaligen Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer für seine 50-jährige Mitgliedschaft ehren. Die Motivation für den Eintritt 1969 in die SPD war bei ihm und vielen jungen Menschen damals die gleiche: Es galt, den Kalten Krieg zu überwinden, Willy Brandts Ostpolitik zu unterstützen, die Gesellschaft gerechter zu machen und mehr Demokratie zu wagen. Dieses Engagement der vielen tausend Neumitglieder war erfolgreich. Viele von ihnen fanden den Weg in die Kommunalpolitik, so auch Hans-Jürgen Pfeifer, der als einer der ersten Bürgermeister in Hessen direkt im ersten Anlauf gewählt wurde und dieses Amt 18 Jahre erfolgreich ausübte.
In seinem Rückblick hob er einige wesentliche Entwicklungen seiner Amtszeit hervor: So war es ihm ein wichtiges Anliegen, angesichts des prognostizierten demografischen Wandels Wohnraum für junge Familien zu schaffen. Mit der Ansiedlung zukunftsfähiger Betriebe wurden sowohl viele Arbeitsplätze vor Ort geschaffen als auch Gewerbesteuereinnahmen generiert. Dass eine solche Entwicklung nicht zu Lasten der Umwelt gehen muss, wurde deutlich, als Rimbach als eine der wenigen Gemeinden vom Land Hessen als Klimaschutzgemeinde ausgezeichnet wurde. Eine weitere positive Entwicklung wurde leider durch die anderen Fraktionen, die nach der Kommunalwahl die Mehrheit hatten, verhindert.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Sanierung vieler Straßen, wobei hier die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Zotzenbach besonders zu erwähnen ist. Dies gilt auch für den Kreisel und den Park-and-Ride Parkplatz am dortigen Bahnhof. Sehr wichtig war Hans-Jürgen Pfeifer die Förderungen der Feuerwehren und der Vereine, wobei hier besonders die Schaffung der Kunstrasenplätze für die Fußballvereine hervorsticht. Er initiierte das regelmäßige Treffen der Bürgermeister des Weschnitztals, um durch gemeinsame Aktivitäten die Gemeinden zukunftsfähig zu machen. Da zu einer lebendigen Gemeinde auch die Kultur gehört, fand auf seine Initiative hin ab 1995 die Cool-Tour statt, die viele bekannte Künstler nach Rimbach brachte und den Ort überregional bekannt machte.
Ohne gute Kontakte zu den Bürgerinnen und Bürgern ist eine erfolgreiche Arbeit als Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde nicht möglich. Seine zweimalige Wiederwahl bestätigte dies eindrucksvoll. Mit besonderem Stolz erfüllt ihn die Tatsache, dass bei all den Investitionen und Aktivitäten Rimbach als finanzstärkste Gemeinde im Kreis Bergstraße bewertet wurde.
Die Genossinnen und Genossen bedankten sich bei Hans-Jürgen Pfeifer für sein großes Engagement und wünschten ihm und seiner Frau alles Gute für die Zukunft und weiterhin Verbundenheit zur SPD.
Pressemitteilung
Superfood am Wegesrand
Die Kräuterexpertin Karina Eberle war bei der Rimbacher AsF zu Gast
(et) Wenn die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) zu ihrem Informations- und Kaffeenachmittag lädt, gehen die Teilnehmerinnen üblicherweise auf Fahrt und informieren sich bei gemeinnützigen Einrichtungen, in Museen, bei Stadtrundgängen oder anderen Sehenswürdigkeiten. Beim jüngsten Termin der Reihe war das anders, denn dieses Mal hatte sich die AsF einen Gast eingeladen. Bei der gut besuchten Veranstaltung begrüßte die AsF-Vorsitzende Renate Blatt die Kräuterpädagogin Karina Eberle. Sie berichtete über allerlei Wissenswertes über Gartenkräuter und über Wildkräuter, die jeder in der freien Natur finden kann – wenn man sich auskennt. Zum Riechen, Schmecken und Fühlen hatte sie Proben dabei: getrocknete Kräuter, frische Kräuter in Töpfchen oder Tinkturen zum Probieren. Auch referierte sie über die Herkunft der gesunden Pflanzen und ging dabei zurück bis in die Antike. Oft vergessene Mythen und Legenden, die sich um diese Schätze der Natur ranken, waren ebenfalls Thema.
Und natürlich erklärte Eberle, welches Kraut gegen welches Wehwehchen hilft, welche Kräuter einen leckeren Salat ergeben und welches „Superfood“ man sonst noch am Wegesrand finden kann: den Gundermann etwa, der voller Vitamine und Mineralien steckt. Oder die Vogelmiere, die reichlich Vitamin B enthält – interessant auch für Menschen, die sich vegan ernähren.
Das Interesse bei den Frauen war groß, schließlich erinnerte sich manche an Tipps und Anwendungen zu den heimischen Kräutern aus früherer Zeit, die bereits die Mütter und Großmütter angewendet haben. So wurde der Gedankenaustausch nach Eberles Vortrag zu einer lebendigen Runde, in der die Expertin noch viele Fragen beantworten konnte. Das Thema kam so gut an, dass die Rimbacher AsF im kommenden Sommer eine ähnliche Veranstaltung in freier Natur anbieten möchte.
Familienabend 2019
Hocherfreut vom wiederum sehr guten Besuch des Familienabends der Rimbacher SPD begrüßte der Vorsitzende Rolf Ihrig die Gäste im vollbesetzten Saal der „Post“ in Lauten-Weschnitz. Ein besonderer Gruß ging an die Ehrengäste Karin Hartmann (Landtagsabgeordnete), Karsten Krug (Kreisbeigeordneter) und Marius Schmidt (Unterbezirksvorsitzender). Diese Resonanz, so Ihrig, erzeuge Dankbarkeit für und Stolz auf die Verbundenheit mit der Rimbacher SPD, mache Mut für die weitere Arbeit und führe all die ad absurdum, die den Abgesang auf die Volkspartei anstimmen.
In ihren Grußworten gingen die Ehrengäste auf die aktuelle Politik in ihren jeweiligen Bereichen ein. Karin Hartmann machte deutlich, dass sich die schwarz-grüne Landespolitik teilweise lobenswerte Politik von den Kommunen finanzieren lässt. Ein Beispiel dafür seien die Straßenbeiträge, die nicht mehr verpflichtend von den Anliegern erhoben werden müssen, aber von der Gesamtheit der Bürger in der Gemeinde bezahlt werden müssen. Die SPD hatte im letzten Wahlkampf die Übernahme der Kosten durch das Land gefordert und auch ein Finanzierungskonzept vorgelegt. Auch das neue Programm „Starke Heimat Hessen“ speist sich aus kommunalen Mittel, bringt ein hohes Maß an Bürokratie mit sich und schwächt so die kommunale Selbstverwaltung.
Der Kreisbeigeordnete Karsten Krug, der vor kurzem seine Kandidatur für das Landratsamt angekündigt hat, begründete diese mit einem notwendigen stärkeren sozial-ökonomischen Engagement. So sieht er einen seiner Schwerpunkte im Ausbau des Nahverkehrs, besonders auch im ländlichen Raum. Besonders älteren Menschen und solchen ohne Auto müsse es ermöglicht werden, Ärzte und Geschäfte ohne Probleme mit Bus, Bahn oder Ruftaxi zu erreichen. Der soziale Wohnungsbau ist ein weiteres Anliegen, konkrete Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz, wie sie die Rimbacher Klimaschutzpartei SPD vor Ort umgesetzt hat oder umzusetzen versuchte, ein weiterer.
Der mit 95% der Stimmen wiedergewählte Marius Schmidt schilderte die SPD als treibende Kraft in der Kreispolitik. Als ein Beispiel führte er an, dass auf ihr Betreiben hin alle Mitarbeiter der ZAKB nunmehr nach einem einheitlichen Tarif bezahlt werden. Auch im Bereich des Wohnraummanagements lasse sich dieses Engagement belegen.
Ein wichtiger Teil des Familienabends sind die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft. In der Summe 350 Jahre standen diesmal an: Jürgen Siegel, 60 Jahre (verhindert), Peter Eckert, Hans-Jürgen Pfeifer (verhindert) und Hans-Jürgen Schmidt 50 Jahre, Helmut Knecht, 30 Jahre , Andrea Dudszus, Steffen Blatt, Manfred Kreuzer und Michael Schmitt (verhindert), 25 Jahre und Sebastian Bickel, 10 Jahre.
Ursula Janitschka hatte wieder ein Rätsel vorbereitet, das zu viel Schmunzeln führte und für die Gewinner schöne handwerkliche Preise von Karl Janitschka und Karl-Heinz Eckstein bereithielt.
Erste Fraktionssitzung nach dem Lock-down
Zur ersten Sitzung nach dem Lock-down konnte der Rimbacher SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Rolf Ihrig seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter unter Wahrung des Sicherheitsabstandes begrüßen. Er erinnerte zu Beginn daran, dass gerade zu diesem Zeitpunkt der Festkommers der Rimbacher SPD zu ihrem 110-jährigen Bestehen geplant gewesen sei. Die Einbindung von zwei Bundesministern – Justizministerin Christine Lambrecht und Arbeitsminister Hubertus Heil hatten fest zugesagt- sei für jeden Ortsverein eine besondere Ehre, für den Ortsverein einer kleinen Gemeinde eine herausragende Anerkennung. Leider habe die Coronakrise – wie bei allen anderen Organisationen – dieses Vorhaben vorerst gekippt. Gerade Arbeitsminister Hubertus Heil war und ist in dieser Situation besonders eingespannt. Und daher ist sein Terminkalender in diesem Jahr voll mit anderen Prioritäten. Außerdem wäre es momentan unverantwortlich, eine größere Veranstaltung mit zahlreichen Gästen zu planen. Mit einem gewissen Galgenhumor freuen sich nun die Rimbacher Sozialdemokraten auf das „Schnapszahljubiläum“ zum 111. Bestehen im kommenden Jahr.
Ihrig nannte an dieser Stelle einige wesentliche Punkte seines vorbereiteten Rückblicks auf die letzten 10 Jahre, die seit dem Hundertjährigen vergangen waren. So sei en die ersten Jahre noch von den Initiativen von Hans-Jürgen Pfeifer geprägt gewesen: Die Weiterentwicklung der Gemeinde zu einem attraktiven Wohnort besonders für jungen Familien und die Weiterentwicklung zu einer Klimaschutzgemeinde. Rimbach war ja in seiner Amtszeit als eine von 10 hessischen Gemeinden für ihre Erfolge beim Klimaschutz ausgezeichnet worden, eine Weiterentwicklung wurde aber von anderen Fraktionen blockiert. Auf die angekündigten Alternativen zur Windkraft warte man heute noch.
Als bedeutende Erfolge der SPD in jüngerer Zeit können die Abschaffung der Straßenbeiträge und die Bemühungen zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum gesehen werden. Viele weitere positive Entwicklungen wurden mit anderen Fraktionen zusammen auf den Weg gebracht. Besonders wichtig war Ihrig an dieser Stelle, auf die sehr gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Holger Schmitt hinzuweisen, den die SPD bei seiner Wiederwahl einstimmig unterstützt hatte. Nicht nur einmal habe die SPD-Fraktion seine Initiativen unterstützt, die ihm seine eigene Partei bisweilen nicht geben wollte.
JHV 2020
Mit einigen launigen Bemerkungen begrüßte der Rimbacher SPD-Vorsitzende Rolf Ihrig die weit im Saal der „Post“ verteilten Genossinnen und Genossen zur außergewöhnlichen Jahreshauptversammlung. Ein besonderer Gruß galt dem SPD-Kreisbeigeordneten und Landratskandidaten Karsten Krug und der Gemeindevertretervorsitzenden Andrea Dudszus und ihrem Vorgänger Josef Rothmüller. Zu Beginn gedachte die Versammlung ihrer verstorbenen langjährigen Genossen Gerhard Amthor, Werner Schütz, Friedrich Drescher und Jürgen Siegel.
Zu Beginn seines Rückblicks ging Ihrig auf die aktuelle Situation ein: der Bundesregierung gebühre Respekt für ihr Vorgehen in der Corona-Krise, wobei neben der Kanzlerin ein besonderes Lob dem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Arbeitsminister Hubertus Heil gebühre, die durch ihre mutigen Maßnahmen einen Zusammenbruch des wirtschaftlichen Lebens verhindert haben. So sehe die SPD der Bundestagswahl im nächsten Jahr mit diesem krisenbewährten Personal zuversichtlich entgegen.
Bedingt durch die Pandemie fiel der Bericht über das abgelaufene Berichtsjahr kurz aus: Die ausgefallene Feier zum 110-jährigen Bestehen des Ortsvereins mit den beiden Bundesministern Christine Lambrecht und Hubertus Heil soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Stattgefunden haben bei gutem Besuch der Familienabend, die Winterwanderung und der politische Aschermittwoch. Die öffentlichen Sitzungen der Fraktion werden von interessierten Frauen und Männern besucht, von denen wohl auch Kandidat*innen für die Kommunalwahl gewonnen werden können. Ein großer Erfolg sei die komplette Abschaffung der Straßenbeiträge gewesen, die von der SPD initiiert worden ist. Am Beispiel der Erneuerung der Bismarckstraße mit ihren älteren Anliegern machte Ihrig deutlich, dass eine Anwendung der alten Regelung für eine Reihe von ihnen existenzbedrohend gewesen wäre.
Als einen weiteren großen Erfolg nannte der Fraktionsvorsitzende die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum: hier konnte eine Arztpraxis erhalten werden. Dieses Thema werde auch in Zukunft einen großen Stellenwert haben. Bei der notwendig gewordenen Neuverdolung des Waldbachs habe sich die SPD für die Neugestaltung des Marktplatzes ausgesprochen, um hier das Ortsbild für die nächsten dreißig Jahre nachhaltig aufzuwerten. Die Neugestaltung des Ireneturms sowie der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs waren weitere Schwerpunkte der kommunalen Arbeit. Das Ziel für die Kommunalwahl 2021 sei es, deutlich stärkste Fraktion zu bleiben. Dazu werde es ein gutes personelles Angebot geben, das sowohl den Anteil der Frauen und Männer als auch die Mischung aus jüngeren und älteren Bewerbern berücksichtige.
Den Kassenbericht für den entschuldigten Michael Schmitt verlas Werner Mäule, die solide Kassenführung bestätigte für die Revisoren Rudi Jakob.
Den Bericht für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) trug in Vertretung der Vorsitzenden Renate Blatt Angelika Strohmenger vor: die bewährten Veranstaltungen Glühwürmchenwanderung, Info-Kaffeefahrt und Neujahrsempfang stießen zum einen auf gute Resonanz und sprachen zum anderen auch durch ihre thematischen Schwerpunkte Frauen außerhalb der SPD an. Eine wichtige Rolle spielte die AsF auch bei den Veranstaltungen des Ortsvereins und im Kreis.
Josef Rothmüller schilderte die intensive Arbeit im Kreistag, bei der es oft um gro0ß Summen und große Projekte geht, die aber in der öffentlichen Wahrnehmung nahezu vollständig fehlt. Als Finanzfachmann lobte er die sehr gute Arbeit des Kreiskämmerers Karsten Krug, der auf einer nicht unproblematischen Grundlage einen soliden Haushalt aufgestellt habe.
Nach kurzer Aussprache ergaben die Neuwahlen folgende Ergebnisse:Vorsitzender: Rolf Ihrig
Vorsitzende: Daniela Sattler, Werner MäuleSchriftführerin: Renate Blatt
Kassenwart: Michael Schmitt
Pressereferent: Helmut Hartmann
Beisitzer: Ursula Siegel, Renate Schmitt, Annegret Schäfer, Margit Eckstein, Christa Schwöbel, Angelika Strohmenger, Klaus Kabourek, Gerhard Denz.
Delegierte bzw. Ersatzdelegierte sind Rolf Ihrig, Renate Blatt, Werner Mäule, Margit Eckstein, Renate Schmitt, Angelika Strohmenger und Gerhard Denz.
Als neue Revisoren wurden Günter Gräf, Wolfgang Hickel und Josef Rothmüller gewählt.
Für die Kreistagslsite wurden Josef Rothmüller, Andres Dudszus, Daniela Sattler, Werner Mäule und Rolf Ihrig nominiert.
Aufgrund der veränderten Altersstruktur hatte der Ortsbezirk Mitlechtern/ Lauten-Weschnitz beschlossen, sich als selbstständige Unterorganisation aufzulösen und die Arbeit in Zukunft im Rahmen des Ortsvereins weiterzuführen. Ihrig lobte die jahrzehntelange ausgezeichnete Arbeit des Ortsbezirks, der die Anliegen der beiden Ortsteile immer engagiert vertreten und auch im örtlichen Leben eine große Rolle gespielt habe. Der Ortsverein stimmte der Veränderung zu.
Der SPD-Landratskandidat Karsten Krug stellte nun sich, seine Motivation und sein Programm vor (gesonderter Bericht). Ihrig schloss die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass aufgrund der aktuellen Situation ein Ausblick auf das nächste Berichtsjahr nicht möglich sei. Die Winterwanderung könne wohl stattfinden, aber bei allen anderen Veranstaltungen müsse die Entwicklung abgewartet werden.
JHV 2020 – Karsten Krug
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Rimbacher SPD stellte der SPD-Kreisbeigeordnete Karsten Krug seine Motivation für die Kandidatur zum Landrat dar. Zu Beginn ging er auf zwei aktuelle Bundes- bzw. Landesthemen ein. Er freue sich sehr über die Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD. Dieser habe als wichtigster Mann in der Coronakrise gezeigt, dass man ihm in schwierigen Zeiten als Person mit umfassender Kompetenz vertrauen könne. Seine möglichen Unionskonkurrenten hätten an der ein oder anderen Stelle dagegen erkennbar geschwächelt.
Einen Skandal nannte er die Entscheidung von CDU und Grünen im Land, die Rahmenbedingungen für die Realisierung des Sondervermögens von 12 Milliarden Euro so zu ändern, dass darüber nun mit einfacher Mehrheit entschieden werden kann. Gerade die CDU hatte sich ursprünglich für eine Zwei-Drittel –Mehrheit stark gemacht, um eine solide Finanzpolitik zu garantieren. Dies wurde nun dem eigenen Vorteil geopfert. Krug vermutet, dass nun medienwirksam viele kleine Konjunkturprogramme präsentiert werden, um sich einen Vorteil bei der nächsten Wahl zu verschaffen. Die Reaktion der Medien war zwar eindeutig negativ, damit hatte es aber auch sein Bewenden.
Karsten Krug präsentierte sich als bodenständiger Kandidat aus der Region, in der er verwurzelt ist. Er hat sich in vielen Gremien und im Sportverein engagiert. Motiviert zur Kandidatur habe ihn die Tatsache, dass er in seiner Arbeit als Kreisbeigeordneter in den letzten Jahren an vielen Stellen im Kreis noch Potential erkannt habe, das er mit den Menschen vor Ort entwickeln möchte. Seine Stärke sei die Fähigkeit zuzuhören und Anregungen und Probleme aufzunehmen. Die notwendigen Einschränkungen durch die Pandemie seien für diesen Zugang allerdings wenig hilfreich.
In seinem umfangreichen Programm fällt für Rimbach und das Weschnitztal besonders der Nahverkehrsplan ins Auge. Ziel ist es, dass jeder Ort im Kreis in das Nahverkehrskonzept eingebunden ist. Dies werde für Zotzenbach realisiert werden können. Ob es zu einer direkten Verbindung Rimbach – Heppenheim schon bei diesem Plan kommt, ist noch offen. Für die Mobilitätswende ist auch der Ausbau des Radwegenetzes unabdingbar: bei jeder Sanierung von Kreisstraßen sollen grundsätzlich Radwege mit eingeplant werden.
Wichtig ist ihm auch, den Landschaftsverbrauch zu minimieren. Er hat dazu den Landschaftspflegeverband ins Leben gerufen, der unter anderem die vielen aktiven Naturschützer dabei unterstützt, an das Geld zu kommen, das da ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung einer niedrigschwelligen Anlaufstelle für soziale Fälle. Statt von Amt zu Amt geschickt zu werden, übernimmt diese Stelle die Koordination mit den einzelnen Behörden.
Die Rückmeldung der Rimbacher Genossinnen und Genossen war eindeutig: sie sind sich sicher, mit Karsten Krug den richtigen Kandidaten in das Rennen um das Landratsamt zu schicken.
Rimbacher SPD stellt Kandidaten für die Kommunalwahl 2021 auf
In der „gut gefüllten Pfalzbachhalle“ – der Sicherheitsabstand sorgte dafür – konnte der Rimbacher SPD-Vorsitzende Rolf Ihrig Mitglieder und Sympathisanten begrüßen, die zur Aufstellung der Listen für die Kommunalwahl im März 2021 zusammengekommen waren. Die gute Arbeit, die in der Fraktion und den Ortsbeiräten in den vergangenen 5 Jahren geleistet wurde, und die konstruktive Zusammenarbeit stimmen für die Wahl zuversichtlich.
Sein besonderer Dank galt Renate Blatt für die überaus kompetente organisatorische Vorbereitung der unterschiedlichen Wahlgänge, die nicht nur den gesetzlichen Vorgaben, sondern auch den aktuellen Hygieneregeln genügen mussten. Rolf Ihrig stellte nun die einzelnen Kandidat*innen vor. Die Liste wird von Andrea Dudszus angeführt, die sich durch ihre Arbeit als Vorsitzende der Gemeindevertretung und durch ihr Engagement in der Kirchengemeinde viel Anerkennung verdient hat. Hervorzuheben sind auch die Kandidaturen von Marc Janske und Monika Hörr, die als Gäste an den offenen Fraktionssitzungen teilgenommen haben und sich von der Arbeit dort überzeugen ließen. Erfreulich sei es auch, dass sich viele Frauen für eine Kandidatur bereit erklärt haben. Ein weiteres Plus: Auf den aussichtsreichen Plätzen stehen fast nur Bewerber*innen, die noch voll im Berufsleben sind und damit auch den Draht zum praktischen Leben haben.
Es folgte die Vorstellung der Kandidat*innen für die Ortsbeiräte. Der Ortsteil Albersbach stellt dabei die längste Liste, für Mitlechtern konnte zum großen Bedauern der Teilnehmer keine Liste aufgestellt werden. Alle Listen wurden einstimmig angenommen.
Stolz war Ihrig auf den Erfolg der SPD bei der Abschaffung der Straßenbeiträge. Als Initiatorin hatte sie darauf hingewiesen, dass bei Beibehaltung der alten Regelung viele ältere Hausbesitzer mit kleinen Renten in Existenznot kommen könnten, da die Banken in diesen Fällen keine Kredite mehr vergeben. Die nun grunderneuerte Bismarckstraße sei ein gutes Beispiel dafür. Ein weiterer wichtiger Erfolg sei die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Hier ist es gelungen, eine aus Altersgründen geschlossene Praxis wieder zu eröffnen.
Ihrig stellte nun einige zentrale Punkte für die Arbeit der nächsten 5 Jahre vor, die von Vorstand und Fraktion erarbeitet worden waren. Natürlich wird der Umgang mit dem Klimawandel eine herausragende Rolle spielen. Leider war ja die Aufstellung von Windrädern auf einer nachweislich ökologisch unbedenklichen Fläche auf dem Trommhang von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden. Das, was hier für den Klimaschutz getan worden wäre, kann man mit keiner anderen Maßnahme erreichen. Und natürlich hätte es auch den Gemeindehaushalt entlastet und vielen Bürgern eine Möglichkeit gegeben, eine kleinere Summe nachhaltig und sicher zu investieren, wie das Beispiel Fürth zeigt. Nun müsse man sich den Folgen widmen. So werde bei dem sich verschlechterndem Zustand des Waldes in weiteren trockenen Sommern die Gefahr von Bränden wachsen, die Wasserversorgung wird man besonders in den Blick nehmen müssen.
Ein weiterer wichtiger Punkt wird die Gemeindeentwicklung sein. Die notwendig gewordenen Sanierung der Waldbachverdolung in der Rathausstraße sollte genutzt werden, um den Ortskern und den Marktplatz aufzuwerten. Es wird eine Investition für die nächsten 40 Jahre sein, hier einen Ort zu schaffen, an dem man sich gerne trifft.
Das Bauen, besonders für junge Familien, ist ein Markenkern der Rimbacher SPD. Das gute Schul- und Kitaangebot hat schon viele Familien nach Rimbach geführt, hier wird man weiter ein Auge darauf haben. Die Stärkung des örtlichen Gewerbes ist ein weiterer Schwerpunkt. Nach dem Scheitern der Ausweisung eines interkommunalen Gewerbegebiets an der B 38 könnten sich bei der Anerkennung als Mittelzentrum neue Perspektiven eröffnen.
Die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs liegt der SPD am Herzen. Hier sind schon Erfolge zu verzeichnen, beinhaltet doch der gerade veröffentlichte Nahverkehrsplan des Kreisbeigeordneten Karsten Krug eine neue Buslinie Zotzenbach – Rimbach – Lörzenbach mit Anschlussmöglichkeit nach Heppenheim. Die Forderung nach einer direkten Verbindung in die Kreisstadt bleibt aber selbstverständlich auf dem Tisch. Dies gilt auch für den Aspekt „Sicherheit“. Hier werden die Diskussionen um eine stärkere Polizeipräsenz weitergeführt werden.
Ihrig bedankte sich für den zügigen, aber nicht hektischen Ablauf und wies darauf hin, dass der traditionelle Familienabend ins nächste Jahr verschoben werden müsse. Gegebenenfalls könnte die Winterwanderung am 29. Dezember ohne Einkehr stattfinden.